Geschichte/Über Braunau

Braunau wurde geschichtlich erstmals im Jahr 762 als Pramacunauia, was so viel heisst wie „dornige Au“, erwähnt. Das sumpfige Land bot frisches Wasser und Wald. Als der Wald abgeholzt wurde, blieb von Dornen bewachsenes Land. In jahrhundertelanger Arbeit wurden die Wurzeln der Dornen ausgegraben und der Boden geebnet, so wurde eine bebaubare Fläche geschaffen.

Der älteste Zeuge der Braunauer Geschichte ist die Burgruine Heitnau, die im Wald nördlich der Strasse zwischen Braunau und Tobel liegt. Die Burgruine Heitnau stammt aus dem 13. Jahrhundert. Es wird aber angenommen, dass sie schon im 14. Jahrhundert völlig verlassen wurde. Später nützte man die Ruine als Steinbruch aus, unter anderem für den Bau eines Hofes in Oberhausen und für das alte Schulhaus Braunau. Heute sind von der Burgruine Heitenau nur noch ein paar Steine übrig.

 Wahrzeichen von Braunau

Das Wappen mit den Farben Gelb und Rot stammt von der Heitenauer Burg ab. Das eigentliche Wahrzeichen von Braunau aber ist die schöne grosse Eiche, welche in Ueterschen am Wegrand steht. Der Baum ist bereits über 300 jährig. Die Eiche wird als einen der ältesten Bäume im Kanton Thurgau gehandelt. Der Stamm hat eine Höhe von ca. 25m. Fünf Menschen reichen nicht aus, zum aneinandergereiht einen Kreis um den Stamm zu bilden. Deshalb wurde der Baum auch als Signet der Gemeinde Braunau gewählt. 

 Bevölkerungszahlen

Die Bevölkerungsentwicklung von Braunau ist seit dem 17. Jahrhundert alles andere als gradlinig verlaufen. Im Jahr 1634 waren es ca. 300 Bürgerinnen und Bürgern. Der absolute Höchstwert wurde im Jahr 1800 mit 850 Einwohnerinnen und Einwohner erreicht. Bis heute haben die Bevölkerungszahlen stark variiert, zum heutigen Zeitpunkt haben wir ca. 815 Einwohnerinnen und Einwohner in Braunau.

 Landwirtschaft

Die Gemeinde Braunau ist stark geprägt durch die landwirtschaftlichen Gewerbebetriebe. Zwischen den Jahren 1900 und 1960 waren es zwischen 76 und 85 Betriebe. Seither nahmen die Zahlen der Landwirtschaftsbetriebe rapide ab. Im Jahr 1980 waren es noch 42 und zum heutigen Zeitpunkt noch ca. 25 landwirtschaftliche Betriebe. Die landwirtschaftliche Nutzfläche Braunaus beträgt ca. 650 Hektaren. Der Hochstamm- Obstbau, Obstgärten mit Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Kirschbäumen, welche über das ganze Gemeindegebiet verteilt sind, haben in Braunau eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.

 Gewerbe

Früher gab es viele Handwerkerbetriebe im Dorf, unteranderem einen Schneider, eine Dorfschmiede einen Huf- und Wagenschmied, einen Wagner und so weiter. Auch ist bekannt, dass ein begabter Mann in Braunau lebte, welcher als Weber sowie als Mesmer und Vorsänger in der Kirche bekannt war. Auch war er Gemeindeweibel, Steuereinzieher, „Umesäger“ und Uhrmacher. Speziell zur erwähnen ist, dass der Schreinermeister jeweils an den Wochenenden als Männer- und Knaben-Coiffeur diente.

Sogar ein Zahnpfleger hat praktiziert. Der erste Zahn-Zieher war so tüchtig, dass er seiner Ehefrau sämtliche Zähne zog.

Neben dem Restaurant Ochsen gab es auch einen Konsum. Dort konnte man Lebensmittel, Stoffe, Waschmittel und noch vieles mehr kaufen. Der Konsum war jedoch kein Grossbetrieb, der Herr des Hauses fuhr je nach Bedarf mit dem Fahrrad nach Wil um die gewünschte Ware zu kaufen. Heute gibt es leider kein „Dorflädeli“ mehr.

Heute sind in Braunau noch zwei Möbel und Innenausbaufirmen Hugentobler AG Küche Bad Wohnen in Hittingen sowie René Keibach in Braunau aktiv. Eine wichtige Funktion für das Braunauer Gewerbeangebot bietet die Dorfgarage Frei. Weitere aktive Gewerbe von Braunau finden Sie auf unserer Homepage unter Gewerbe.

 Schule

In der Geschichte der Komturei Tobel ist zu lesen, dass Braunau vermutlich schon im 17. Jahrhundert eine Schule hatte. Jedoch ist nicht ganz bekannt, wo das Schulhaus stand.

Bis ins Jahr 1861 wurde die Schule konfessionell getrennt, ab 25. Juni 1861 paritätisch geführt.

Das ehemalige Schulhaus, welches bis 1938 diente, war zweistöckig. Unten war die Lehrerwohnung und im oberen Stock das grosse Schulzimmer. Es gab nur ein einziger Lehrer für bis zu 100 Schüler. Alle Klassen wurden gleichzeitig beschäftigt.

Danach wurde eine Schule mit angrenzender Turnhalle gebaut, welche heute noch als Kindergarten dient. Die alte Turnhalle wird rege für den Turnunterricht sowie für Vereine und auch für die Gemeindeversammlungen benutzt. Im Jahre 1992 wurde das neue Primarschulhaus gebaut. Die Oberstufenschüler besuchen die Sekundarschule in Tobel und Affeltragen.  

 Kirche

Braunau hat zwei sehenswerte Kirchen. Aufgrund der Glocken wird angenommen, dass die katholische Kapelle St. Michael im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut wurde. Die reformierte Kirche entstand im Jahr 1806/07, nachdem man sich über die gemeinsame Nutzung der St. Michaels Kapelle nicht mehr einigen konnte. In der evangelischen Kirche finden noch regelmässig Gottesdienste, Hochzeiten und Taufen statt, während in der Kapelle nur noch unregelmässig Messen stattfinden.

In Braunau ist die Mehrheit der Bevölkerung evangelisch.

 Vereine

Für ein reges Dorfleben sorgen vor allem die zehn Braunauer Vereine. Dank ihnen finden fast alle Einwohnerinnen und Einwohner eine Freizeitbeschäftigung vor Ort. Der Grösste ist der Schützenverein. Jedes Jahr im Januar findet die Abendunterhaltung des Chors Braunau statt, der zusammen mit der Theatergruppe eine Aufführung durchführt. Auch jedes Jahr im Sommer wird der traditionelle Braunauer- Lauf organisiert.

Die Sportlichen können sich bei den Turnerinnen Braunau oder dem ELKI-Turnen austoben. Die Meisten der zahlreichen Bauern sind den Vereinen Landw. Beratungsgruppe oder dem Landwirtschaftlichen Verein angeschlossen.

 Wasser

Die Wasserversorgung war im 19. Jahrhundert noch sehr bescheiden. Einzelne Bauern nutzten eigene Quellen. Wichtig jedoch waren die fünf Dorfbrunnen. Weil die Dorfbrunnen, sowie die Wasserleitungen noch aus Holz bestanden, mussten sie oft repariert werden. Das Wasser im Dorfbrunnen stand nicht jedermann gleichberechtigt zur Verfügung. Jene, die die Brunnen und Wasserleitungen bauten waren erstberechtigt. Nur versuchsweise wurde 1872 erstmals von einem Brunnen zum anderen eine eiserne Röhre eingebaut. 1897 wurde der erste Zement- Brunnentrog errichtet. 1896 wurde für das Dorf eine Wasserversorgung mit Hydranten erstellt und 1923 das erste Reservoir Tobelacker gebaut.

Heute bezieht Braunau das Wasser von der Regionalwasserversorgung Mittelthurgau- Süd. Auch werden drei Reservoire Loo, Tobelacker und Heid unterhalten.

 Elektrizität

Braunau weigerte sich längere Zeit dem Kraftwerk Beznau- Löntsch die Minimalgarantie zu zahlen. 1912 ersuchte der Weiler Oberhof um direkte Einführung der Elektrizität und gründete eine eigene Kooperation. Erst im November 1912 gab Braunau vor dem Friedensrichter nach und musste nun Stangen für die Freileitungen besorgen. Im Dezember 1912 stand die ganze Beleuchtung. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass fortan jedes Brennen von Petroleum in Stube, Küche, Scheune, Stall und Werkstatt mit Busse von Fr. 5.00 und im Wiederholungsfall Fr. 20.00 bestraft wurde. Wer sich nicht von Petroleum trennen konnte, musste eine Anschlussgebühr von Fr. 25.00 entrichten, wenn er im nächsten Betriebsjahr die elektrische Beleuchtung nicht installierte. Auf Gesuch hin wurden immer mehr Lichtstrombezüger angeschlossen. Es wurden stärkere Motoren verlangt, deshalb musste man im Jahr 1936 die Leitungen und einige Transformatoren verstärken. Schliesslich wurden die elektrischen Leitungen in den Boden verlegt. Im selben Jahr wurden auch immer mehr Trafostationen gebaut. 1972 wurden die Kantonsleitungen im Gemeindegebiet übernommen und seither kontinuierlich ausgebaut und erneuert.  

Heute ist in Braunau die Technische Kommission Braunau für die Elektrizität zuständig. Zusammen mit einem Ingenieurbüro ist man stetig dran, neue Leitungen und Sanierungen durchzuführen. Zurzeit werden auch sehr viele Dächer mit Sonnenkollektoren geschmückt. Die nötige Energie wird über die Primeo Energie bezogen. Mit der schweizweiten Strommarktöffnung werden noch diverse Änderungen auf uns zukommen. Für weitere Informationen über die Änderungen und das Technische Werk Elektrizität dürfen Sie sich beim zuständigen Gemeinderat melden.
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Gemeinde Braunau

Die Politische Gemeinde Braunau ist eine kleine Gemeinde im schönen Thurgau. In der Gemeinde Braunau leben ca. 810 Einwohner und sie besitzt eine Siedlungsfläche von 57 ha.

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